Feier der Nähe von Gott und Mensch auf dem Tabor

28. Februar 2021 Impulse

(Foto: Sr. Elisabethis)

2. Fastensonntag– wieder ein Berg…

Am ersten Fastensonntag im Lesejahr A berichtet der Evangelist Matthäus, dass Jesus in der Wüste 3 x vom Teufel in Versuchung geführt wird. Beim dritten Mal führt der Satan Jesus auf einen hohen Berg und zeigt ihm alle Reiche der Welt: „All das gehört Dir, wenn Du Dich vor mir niederwirfst und mich anbetest.“ vgl. Mt 4,1-9. Im diesjährigenLesejahrB berichtet uns der Evangelist Markus nur, „dass der Satan ihn in der Wüste versucht“.Mk 1,12

Jesus antwortet auf diese Herausforderung des Teufels mit einer kraftvoll gewonnenen Selbsterkenntnis: „Vor dem Herrn, deinem Gott allein sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen.“ Mt 4,10. In den 40 Wüstentagen hat Jesus Kraft in der Vertiefung seiner Berufung gefunden.

Heute, am 2. Fastensonntag, ist es wieder ein Berg – in blühender Landschaft. Oft geht Jesus allein auf einen Berg um zu beten. Diesmal ist er nicht allein; drei Freunde begleiten ihn. Er will sie in seine göttliche Dimension einführen, sie vorbereiten auf Leiden, Tod und Auferstehung und indie Gewissheit, das Gott in Allem am Werk ist durch ihn. Viele Erfahrungen haben sie schon miteinander gemacht: Auf den Wegen durchs Land, am See entlang oder auf dem Wasser, in der Begegnung mit zahllosen Menschen, Kranken,Staunenden, Suchenden, mit Besserwissern, Freunden und Feinden, mit Liebe und Hass.

Immer wieder ist der Bergein Ort besonderer Nähe Gottes. Die Bibel berichtet davon. Oft geht Jesus auf den Berg, allein, zum Vater.Diesmal erleben es seine nächsten Freunde mit.

Die Nähe des Vaters verwandelt den Sohn:„– seine Kleider wurden strahlend weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann“. Mk 9,3

Zwei Urahnen des Glaubens Israels erkennen die Jünger bei Jesus: Mose und Elia. Sie sind mit Jesus im Gespräch. Petrus, Jakobus und Johannes werden einbezogen in die tiefste Gemeinschaft mit Gott.Dessen Stimme hören sie. „Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören.“ Mk 9,7b

Petrus will sie Situation festhalten, will Hütten bauen. So soll es für immer bleiben! – Doch mit seinen Worten löst sich das Geheimnis der Gottesbegegnung auf. Die Jünger sehen nur noch Jesus, der ihnen Schweigen auferlegt, bis „der Menschensohn von den Toten auferstanden sei.“ Mk 9,9

Solch erfahrene Gottesnähe! So göttlich-menschlich nah. –

Kennen wir auch ähnlicheErfahrungen, Gefühle, Gedanken, Gespräche, Begegnungen, Einsichten, …?!

Wie schnell wird es danach wieder Alltag. Was bleibt: Erinnerungen, Ahnungen, Sehnsucht. Immer wieder führt unser Weg von der Versuchung hin zur Klarheit, zur Verklärung.

Auf dem Weg auf Ostern zu beschäftigen wir uns- wie die Jünger- mit dem, „was das sei: von den Toten auferstehen.“Mk 9,10

Ist Ostern jemals „verstehbar“? – Ist es nicht vielmehr die Suche des Lebens schlechthin nach dem Unaussprechlichen, nach endgültiger Klarheit, nach dem „Geheimnis des Glaubens“?!


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