Advent
30. November 2024 Impulse
Fast im Vorübergehen
Auf einer Straße in Nazareth begegnete ich bei meiner Israelreise diesen beiden Figuren: Maria und dem Engel Gabriel. Sie sind einander zugewandt und engagiert im Gespräch. Der Engel Gabriel tritt zu Maria und teilt ihr Gottes Botschaft mit: “_Du sollst einen Sohn gebären. Er wird Sohn des Höchsten sein. Du sollst ihm den Namen ‚Jesus‘ geben, Gott mit uns._“
Nicht in einer kleinen Wohnung, wie es viele wunderbare Kunstwerke darstellen. Sondern Begegnung auf der Straße. Ja, so könnte es doch gewesen sein, damals in Nazareth, mit dem Engel und mit Maria. Marias Haltung könnte ausdrücken: „Wie – wie – wie soll das denn geschehen? Ich bin doch mit keinem Mann zusammen?“
Der Engel schaut Maria an und hält seine linke Hand Richtung Himmel: „Bei Gott ist nichts unmöglich!“ Die Haltung der rechten Hand könnte bedeuten: „Heiliger Geist wird über Dich kommen.“ Fast im Vorübergehen, ein weltbewegendes Ereignis, damals in Nazareth und nie endend. Sagt die Geste Mariens: „Mir geschehe, wie Du es gesagt hast“ ?!
Kann ich Ähnliches erleben? – Nicht nur bei einer Reise nach Israel, sondern hier bei uns – im Miteinander – auf einem Bürgersteig und wo auch immer? Ist SEIN Engel nicht auch an meiner Seite!?
„Gottes Geist soll Dein Leben erfüllen. Du sollst Gottes Kraft wahrnehmen und weitergeben. Sie soll in Dir reifen und wachsen. Du sollst Zeugin sein in unserer anstrengenden, überfordernden Zeit.”
Rückblickend betrachtet erkenne ich manche Ereignisse, in denen ein Engel mich begleitet, beschützt und meinen Blick geweitet hat, oft in kleinen, aber auch in größeren Erfahrungen.
Die Adventszeit hat viele Be-Deutungen: Erwartung, Fülle, Stille, Nähe, Liebe, Sehnsucht, Ankunft, Gott will in Dir wohnen, …
Gott schenkt sich uns. Schenken wir uns IHM und einander und unserer Zeit. (vgl. Lk. 1,26-38)
Bilder und Text: Sr. Elisabethis Lenfers