Allerheiligen 2020

1. November 2020 Impulse


Ein Fest mit vielen, vielen Aussagen – besonders im Corona-Jahr.

Auf unserem Bild brennen hunderte Lichter am Grab von Schwester M. Euthymia – am Abend von Allerheiligen. So auch in diesem Corona-Jahr.
Diese Lichter werden vonebenso hunderten Menschen dort hingestellt: in Erinnerung, inTrauer, Bitte, Hoffnung. Sie brennen als Dank für Menschen, die schon zu den Heiligen im Himmel und doch auch bleibend zu uns gehören.
Viele Menschen finden den Weg hierher, weil sie nicht nach Hause können, zu den Gräbern ihrer Lieben. Viele kommen, weil ihnen Schwester M. Euthymia Wegbegleiterin ist.
Diese Lichter sind wie eine Brücke zwischen Himmel und Erde.
Im Corona-Jahr hat dieses Fest noch eine ganz besondere Aussage. Wir erleben weltweit, einem kleinen unsichtbaren Virus ausgeliefert zu sein und das mit einer riesengroßen Auswirkung. Unser Leben wird durchkreuzt, gebremst, massiv eingeschränkt, viele Existenzen zerstört. Unbekannte Ängste, Unsicherheiten bestimmen unser Leben, Sorgen die uns überfallen. Die Krankheit kann leicht sein, oder sehr schwer oder mit dem Tod enden. Der Blick nach vorn geht nur auf Sichtweite. Wir sind neu angewiesen auf andere, müssen Entscheidungen anderer akzeptieren, die uns ausbremsen. – Alles passt so gar nicht in unsere Vorstellungen.
Die Bitten an unsere Verstorbenen und an alle im Himmel um Begleitung, Stärkung, Hilfe sind besonders intensiv.
Vielleicht rückt bei all diesen Grenzen auch die Beziehung zu Gott wieder mehr in den Blick. Wer ist ER in all dem?

Allerheiligen lädt uns ein, still zu werden, nachzudenken, auf das zu horchen, was das Leben lenkt und trägt, den Raum der Ewigkeit in uns zu öffnen. Es lässt uns zurück – und nach vorne blicken. Wir nehmen das Leben und den Tod in den Blick. Es weitet den Blick darauf, dass wir schon immer zur Ewigkeit gehören. Wir sind Teil der endlichen und ewigen Gemeinschaft.

Das Evangelium vom Fest (Matth. 5,1-12) beginnt mit den Worten Jesu an die Menschen in seiner Nähe:
Selig, die arm sind vor Gott; ihnen gehört das Himmelreich.
Selig, die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.
Selig die Sanftmütige; denn sie werden das Land erben.
Selig, die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit; denn sie werden gesättigt werden.
Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.
Selig, die rein sind im Herzen; denn sie werden Gott schauen.
Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden.
Selig, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen; denn ihnen gehört das Himmelreich…“
Geheimnisvolle, große Worte – die Seligpreisungen Jesu.
Sie gelten damals wie heute in ihrer Klarheit, ihrer Zusage und ihrem Anspruch.

Wir Clemensschwestern begehen an Allerheiligen unser Stiftungsfest.
1808 wurden wir gegründet von Clemens-August Droste zu Vischering und Maria Alberti
zusammen mit drei weiteren Frauen. Ihnen gilt unser besonderer Dank.


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