Allerheiligen und Stiftungsfest
31. Oktober 2024 Impulse
1. November: Allerheiligen und Stiftungsfest
Am Allerheiligentag feiern wir Clemensschwestern auch unser Stiftungsfest. Im Jahr 1808 begannen fünf Frauen in Münster den Weg unserer Gemeinschaft. Tausende Schwestern folgten und folgen ihnen. An diesem Hochfest gedenken wir Christen der Vollendung all derer, die Jesus auf seinem Weg gefolgt sind und mit IHM EWIGKEIT feiern.
Dieses Bild befindet sich in der Sakramentskapelle der Kirche „Zu den heiligen Schutzengeln“ auf der Insel Juist.
Beim Betrachten dieses Kunstwerkes kamen mir verbindende Gedanken zu unserem doppelten Festtag. Vor dem unteren Teil des Bildes ist das Tabernakel angebracht. Die Schale mit dem „Brot des Lebens“ steht bereit. Es wirkt, als wüchse aus dem Tabernakel eine Pflanze, ein Baum hervor, gespeist vom Brot und getränkt von dem kräftigen Blau, vom Wasser des Lebens.
Dieser Baum, ist er das verklärte Kreuz Christi, in zarten Farben gezeichnet? Er strebt mit seinen Zweigen nach oben, zum Zentrum: einer gold-leuchtenden Scheibe. Diese wird „durchkreuzt.“ Ist das ganze Bild auch ein Symbol für die Kirche des Himmels und die Kirche hier auf Erden? Es ist wie eine leuchtende Monstranz, die Gottes Gegenwart durchscheinen lässt.
Das Bild wirkt festlich, leuchtend, einladend. Es lädt ein, still zu werden und ruhig. Dieses Fensterbild erzählt mir von der Geschichte unserer Gemeinschaft, von ihren Anfängen bis ins Heute. Wir sind vereint mit allen, die vor uns den Weg der Barmherzigkeit gegangen sind. Es spricht davon, dass unsere über 200-jährige Geschichte reich an frohmachenden, aber auch leidvollen Erfahrungen ist. Hier einige Beispiele:
Am 10. Oktober 1943 wurde unser Mutterhaus bombardiert und zerstört. Viele Schwestern mussten ihr Leben lassen.
Es spricht auch von der Lebensgeschichte einzelner Schwestern, die mitgeholfen haben, dass Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen vor dem Nazi-Regime gerettet werden konnten, z. B. unsere Schwester M. Laudeberta.
Exemplarisch auch von Schwester M. Euthymia, für die es selbst im Krieg keine Feinde gab. Sie pflegte mit vollem Einsatz in der Barbara-Baracke in Dinslaken kriegsgefangene, schwerverletzte Soldaten und betrachtete sie wie Brüder.
Das Bild zeigt auch uns heute den Weg an, die anziehende Leuchtkraft des Ewigen Lichtes, durchstrahlt vom überwundenen Kreuz Christi. Es lädt ein, in den nie endenden Festgesang des Himmels und der Erde einzustimmen: „Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes besucht uns das aufstrahlende Licht aus der Höhe!“ Lk. 1,78
Das Glasfenster stammt vom Künstler Andreas Felger. 2016 erhielt es diesen wunderbaren Platz im Innenraum der damals neu gestalteten Kirche.
Foto und Text: Sr. M. Elisabethis Lenfers