Das Signet: Ansichten und Deutungen

1. November 2007 Neuigkeiten

Das Signet mit einem stilisierten Herzen und einem Kreuz sowie das Leitwort soll deutlich machen, dass sich die Gemeinschaft im Lauf der 200 Jahre verändert hat, dass aber bestimmte Dinge geblieben sind.


Signet

Was Sie sehen…

Es handelt sich um ein Signet (von latein. Signum = Zeichen) – ein visuelles Zeichen. In Kombination mit einem Schriftzug funktioniert es auch als Wort-Bild-Marke.

Bei diesem Signet handelt es sich um eine Handzeichnung.

Die (flotte) Handzeichnung zeigt eine gewisse Dynamik.

Die Formen erinnern beim zweiten Blick an ein Herz und ein Kreuz. Mit etwas Phantasie lässt sich ein “M” in dem Zeichen erkennen.

Das Kreuz wurzelt im Herzen, und das Herz hat Anfang, Mittelpunkt und (den weitergedachten, durch die Schrift verdeckten) Endpunkt im Kreuz.

Das Kreuz ragt links und oben aus dem Herzen heraus, es bedeckt aber rechts nicht das ganze Herz. 

Im rechten unteren Teil ist das Leitwort für die Jubiläumsfeierlichkeiten zum 200-jährigen Bestehen der Gemeinschaft der Clemensschwester im Jahr 2008 angeführt. Aus diesem Anlass wurde dieses Signet entwickelt; es soll aber auch darüber hinaus Verwendung finden. Das Wort erinnert an den offiziellen Titel der Schwesterngemeinschaft: “Barmherzige Schwestern von der Allerseligsten Jungfrau und Schmerzhaften Mutter Maria”.

Das Signet ist in einem Orange-Ton abgebildet; im Leitwort ist das Wort “Herz” in Versalien und ebenfalls in einem Orange-Ton geschrieben.

Signet

Was es bedeutet…

Das Signet ist das Zeichen für das Jubiläumsjahr und soll künftig als optisches Erkennungszeichen für die Gemeinschaft und das sie prägende Gedankengut stehen.

Die Clemensschwestern sind die “Barmherzigen Schwestern von der Allerseligsten Jungfrau und Schmerzhaften Mutter Maria”. Zeichen und Leitwort rufen dies in Erinnerung.

Das Leitwort will deutlich machen, dass in der gelebten Barmherzigkeit Dynamik und Leben stecken, die Veränderungen schaffen. Im Glauben daran, dass der Mensch zunächst Empfänger und “Nutznießer” der göttlichen Barmherzigkeit ist, hat diese Auffassung ihren tragenden Grund: “Seid barmherzig, wie auch euer Vater im Himmel barmherzig ist”, heißt es dazu im Lukasevangelium (Lk 6,36). Diese göttliche Barmherzigkeit bleibt nicht folgenlos – sie verändert den Menschen und lädt ihn ein, sich diese göttliche Tugend anzueignen. Und auch im Umkehrschluss entfaltet das Leitwort seine Dynamik, wie die Bergpredigt deutlich macht: “Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden” (Matthäus 5,7). (Damit ist ein Kreislauf beschrieben, der das Gegenteil eines “Teufelskreises” ist – also eher ein “göttlicher Kreis”.)

Das Zeichen verdeutlicht diese Dynamik: jeder Strich ist anders und verändert sich. Auch die Wölbungen, die an ein Herz erinnern, sind nicht gleich. Diese Dynamik steht für Aufbruch und einen mutigen Blick in die Zukunft. Die Dynamik des Signets steht auch für die “Handgreiflichkeit der gelebten Barmherzigkeit”, die die Ordensfrauen seit nunmehr 200 Jahren leben. Da, wo Menschen Hilfe brauchen, sind die Schwestern da; sie stehen mitten im Leben und krempeln die Ärmel hoch, wo sie Not sehen.

Das Kreuz wurzelt im Herzen: “Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht” (Johannes 1,18). Gott will aber auch im Herzen der Menschen ankommen (Römer 10,10). Und dies entwickelt Dynamik: “Glaube, Hoffnung und Liebe sind die Quellen, die Gott im Herzen der Menschen aufsprudeln lässt” (Bischof Reinhard Lettmann, Bischofswort zur Fastenzeit 2004).

Das Herz hat aber auch seinen Anfang, Mittelpunkt und Endpunkt im Kreuz; Dort – im Kreuz Christi und damit ihn ihm selbst – kann der Mensch die Vollendung all seiner Herzenswünsche finden.

Doch die christliche Botschaft ist nicht nur Zuspruch, sondern erhebt einen Anspruch: Das Kreuz ragt links und oben aus dem Herzen heraus, es bedeckt aber rechts nicht das ganze Herz. Gott ist der immer Größere. Damit kann auch deutlich werden, was noch fehlt: Der Mensch bleibt Sünder, er ist nie ganz erfüllt von der Liebe des Kreuzträgers – und hat damit die Chance ein Immer-mehr der Liebe Gottes zu erfahren.

So stehen Herz und Kreuz für die beste Tradition der Herz-Jesu-Verehrung in der Kirche. So verstanden korrespondiert dieses Zeichen auch mit der Rückseite der Medaille, die die Clemensschwestern tragen.

Das Herz könnte aber (mit etwas Vorstellungskraft) auch ein “M” sein, was dann auf Maria hindeuten kann: Die “Allerseligste Jungfrau und Schmerzhafte Mutter Maria” hat in Vollendung die Liebe Gottes erfahren und gelebt. Den, der am Herzen des Vaters ruhte, trug sie unter ihrem jungfräulichen und empfänglichen Herzen und brachte ihn zur Welt (und behielt ihn nicht für sich): Damit wird das Signet ein Weihnachtsbild. Zugleich hat Maria aber auch das Kreuz Christi wie kein anderer Mensch mittragen müssen. Auch dies macht das Signet deutlich und damit steht es für die Schmerzhafte Mutter.

Das Signet in der Farbgebung Orange als Farbe des Morgenrots kann auf den wiederkommenden Christus hindeuten. Damit kommt dem Signet auch eine eschatologische Deutung zu.

Die Farbe Orange symbolisiert im Positiven: Das Erfrischende, die Nähe, die Energie, die Aktivität, die Wärme. In vielen Sprachen ist die Farbe identisch mit der Frucht. Orange ist die Farbe des Abendrots und Morgenrots. Orange ist Kombination aus Licht und Wärme.

Das Signet erstellte das Grafikbüro Graul im Auftrag des Dialogverlages Münster.

Der Dialogverlag im Internet: www.dialogverlag.de


Zurück

Volltextsuche