Zum Fest der Darstellung Jesu im Tempel
31. Januar 2013 Impulse
Dieses Bild ist eines der Schnitzwerke aus dem "7 Schmerzen-Altar" von Ferdinand Langenberg (1908). Es befindet sich im Euthymia – Zentrum.
Die zwei Personengruppen:
links Maria und Josef
rechts die Greisen Simeon und Hannah –
Simeon mit dem Jesuskind auf dem Arm
sie bilden eine Tür.
In deren Mitte steht ein Thron – oder Altar -
des “Sanctus Dominus Deus Sabaoth” :
des Herrn der Heere.
Lukas berichtet uns, dass nach jüdischem Brauch der Erstgeborene einer Familie
40 Tage nach der Geburt Gott übereignet wird. –
Maria und Josef folgen diesem Brauch.
Jetzt - in diesem Augenblick - hat Maria ihren Sohn übergeben. –
Sie legt ihn nicht auf den Altar;
sie gibt ihn in die Hände der Menschen. -
Jesu Arme liegen überkreuzt auf seiner Brust.
Der greise Simeon deutet dieses Geschehen auf zweierlei Weise:
An das Kind gewandt:
“Jetzt kann ich in Frieden gehen; meine Augen haben das Heil gesehen.” – Das Vergangene ist abgerundet.
Und zu Maria gesprochen:
“Deine Seele wird ein Schwert durchdringen.”
Er weist mit seinen Worten und Blicken prophetisch in die Zukunft.
Marias Hände sind leer. –
Ihre Haltung zeigt die Bewegtheit ihres Herzens durch die Worte Simeons.
Die Übereignung des göttlichen Kindes in diesem Tür-Bild
kann wie eine Verbindung gedeutet werden vom alten in den neuen Bund.
Simeon hält mit seinem rechten Arm, auf der er das Kind trägt,
die Tür offen zwischen dieser einen Welt des alten und des neuen Bundes,
zwischen Gott und den Menschen.
Die Füße Mariens und Simeons führen in die Richtung, in die das Kind blickt.
Hannah und Josef – von beiden sind uns keine Worte übermittelt.
In ihrem ganzen Leben sind sie – wie auf diesem Bild –
Zeugen des Wirkens Gottes unter den Menschen.
In welcher der dargestellten Personen finde ich mich wieder?
29.1.2013
Schwester Elisabethis Lenfers