Abschied der Clemensschwestern aus Duisburg-Neumühl

28. Juni 2013 Neuigkeiten

Am 26. Juni 2013 ging in Duisburg-Neumühl eine Ära zu Ende. Die letzten vier Clemensschwestern verließen die "Helios St. Barbara-Klinik", die ihren Anfang  im Jahre 1906 als Barbara-Hospital  mit den Clemensschwestern und der Pfarrgemeinde Herz-Jesu hatte.


Clemensschwestern verließen die Helios St. Barbara-Klinik.

Mosaik.

Mosaik in der Kapelle des Krankenhauses

Im Rahmen eines Gottesdienstes wurde den vier Schwestern Dank gesagt von der Pfarrgemeinde, von den MitarbeiterInnen und von der Haus- und Konzernleitung.

Große Dankbarkeit und große Trauer bestimmten das Klima – nicht erst am heutigen Tag. Alle sind betroffen – nicht nur unsere vier Ordensschwestern. Das ganze Krankenhaus wird aufgelöst. Viele haben ihren Arbeitsplatz schon verlassen, andere werden gehen. Das Haus wird leer.

In einem Festakt konnten die vielen unterschiedlichen Gefühle kaum zusammen gebracht werden. Der ganze Stadtteil ist betroffen und nimmt Abschied von den Schwestern – aber auch von der Vergangenheit.

Abschied.

Abschied von einem Mitarbeiter des Krankenhauses

In den 108 Jahren seit dem Anfang dort wurde unendlich viel Gutes getan – in der Industrie-Hochburg zwischen Krupp und Thyssen. Für die Clemensschwestern, 1808 gegründet,– war es die 91. Neugründung in 98 Jahren. Zeitweilig waren 66 Schwestern dort im Konvent; tätig im Krankenhaus, in Kinderheimen und in einem Altenheim. Unendlich viel  Bereitschaft, Kraft, Gottvertrauen, Verantwortung, Eigeninitiative, Einsatz und Barmherzigkeit stehen hinter diesen wenigen Zahlen! –

Schwester Charlotte hebt in ihrer Abschiedsrede einen Aspekt besonders hervor:

“Wir Ordensfrauen stehen in der Nachfolge Christi. Das Evangelium zeigt uns, wie Jesus mit den Kranken umgeht. Er stellt sie in die Mitte. Er fragt sie: Was willst Du, dass ich Dir tun soll? Der ganze Mensch wird von Jesus in den Blick genommen, Inzwischen sind die Gegebenheiten im Sozialsystem, im Krankenhauswesen total verändert. Unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit und dem Konkurrenzkampf ist es sehr schwer, das Ideal der Barmherzigkeit zu leben. Oft stehen wir ohnmächtig da und geraten in Zugzwänge unterschiedlichster Art.  – Doch der bedürftige Mensch darf nie aus der Mitte genommen werden.”

Mit den vier Schwestern verlassen Menschen den Stadtteil Duisburg-Neumühl, die dort verwurzelt waren, die die Menschen verstanden haben in ihren Sorgen, die also zu ihnen gehört haben, ihr Leben mit ihnen geteilt haben, die ihre Glaubenskraft dort gelebt und Stabilität und Vertrauen vermittelten haben in Kriegen, Krisen und Umbrüchen.

Die Barmherzigkeit Gottes konnte dort ganz schlicht und normal gelebt werden, ganz nahe – ohne viele Worte.

Schwester Sabine ist noch im benachbarten St. Johannes-Krankenhaus als Seelsorgerin tätig. In dem großen Krankenhaus lebten bis zu 100 Clemensschwestern. Auch Schwester Sabine wird in absehbarer Zeit ihren Platz räumen.

Die Zeit mit den ca. 30 großen und kleinen Konventen in und um Duisburg ist zu Ende.

Was heute zu tun ist heißt:  Dank sagen, dem barmherzigen Gott und vielen Menschen, die das Leben und die Verantwortung mit den Schwestern geteilt haben. Die Schwestern dürfen gehen im Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit.  Diese wird mit dem Weggehen der Schwestern nicht zu Ende sein. Sie wird neu und gewiss auf erstaunlich andere Weise weiter gelebt werden. Den Menschen in Neumühl und Hamborn und den vier Schwestern wünschen wir vom Mutterhaus aus Gottes Segen und Kraft für die Zukunft!


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