Aschermittwoch 2021: „Kehrt um!“

17. Februar 2021 Impulse


Über dem Aschermittwoch stehen diese zwei Worte:

„Kehrt um!“ Mt. 3,2

Es sind die ersten Worte Jesu, die uns übermittelt werden vom Evangelisten Matthäus. „Kehrt um!“ Kurz und klar richtet sich Jesus an die Menschen, die ihm zuhören. Er fordert uns heraus – damals wie heute.

Die Segensformel beim Aschenkreuz lautet:
„Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“

Es kann oder soll auch heißen: Denkt um!
Kann uns Corona das lehren?
Wir leben in einer sehr spannungsreichen Zeit. Es ist wie ein neues Zeitalter, das im Januar 2020 begonnen hat.
Plötzlich hält die ganze Welt den Atem an. – Das Leben wird durchgerüttelt. Durch ein winziges Virus stehen die Räder still.
Können wir Jesu Aufforderung „Denkt um“ – und Corona zusammenfügen? Fordert er uns auf: „Denkt um, Ihr habt Verantwortung für das Leben auf diesem Planeten!“
Viele Warnungen haben wir jahrzehntelang überhört, ignoriert oder fühlten uns ohnmächtig. Jetzt wird es konkret.
Kehrt um! Denkt um! Ist das Virus eine Art Welt-Nachhilfe im Blick auf unsere Erde?

Die Fastenzeit im letzten Jahr habe ich persönlich eher wie erstarrt erlebt. Plötzlich waren die Städte, die Autobahnen, die Flughäfen menschenleer, die Geschäfte geschlossen, Gottesdienste nur per Livestream.
Bis heute gibt es keinen Tag ohne Corona-Nachrichten.
Nach einem Jahr sind Stillstand, Lockdown, Homeoffice, Video-Konferenzen … schon bekannt oder fast selbstverständlich.
Bewegt uns immer wieder die Hoffnung nach dem, wie es früher war?
Oder beginnen wir – umzudenken – die neue Wirklichkeit zu realisieren? So wie bisher kann und darf es nicht weiter gehen, wollen wir den Planeten Erde, unsere Lebensgrundlage, nicht selber zerstören.
Die Aufforderung Jesu höre ich heute ganz anders, direkter. Es geht um das wirkliche, weltweite Leben.
Ich sehe den Zusammenhang von Leben und Glauben jetzt viel konkreter. Mein Umdenken, meine Umkehr tragen dazu bei, das Leben in Zukunft zu ermöglichen.
So trage ich Mit-Verantwortung und bin erfreut und überrascht über die vielen praktischen Initiativen, besonders junger Menschen. Auch die Hilfsbereitschaft in der Nachbarschaft und weltweit lässt mich staunen und hoffen. Die Anstrengungen vieler Politiker, Wissenschaftler und OrganisatorInnen sind beeindruckend. Und auch meine Möglichkeiten im Denken, Reden und Handeln tragen zur weltweiten Umkehr bei.
Corona durchkreuzt Bisheriges von: „Immer mehr!“ – in „Verantwortlichkeit“.
Die Asche und das Kreuz sind die Symbole des Aschermittwochs. Sie weisen hin auf Ende, Umkehr und Neubeginn; Vergänglichkeit, Sterben – und Auferstehung.
Dabei sind wir nicht allein.
Der sagt: „Kehrt um!“: Er geht mit uns! Er ist konkret.


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