Auf dem Weg nach Ostern: Die düstere Mette

29. März 2018 Impulse

Die „kleine düstere Mette“ ist bei uns am Mittwoch in der Karwoche schon zur Tradition geworden. Ausgewählt sind in diesem Jahr neun Textabschnitte des Prophetenbuches Jeremia. In den Texten beklagt sich Gott darüber, dass Israel sich von ihm abwendet und nicht zur Umkehr bereit ist. Worte, die Jesus sicher auch kannte. Er hat mit seinem Leben die Sendung des Propheten bis zum Tod am Kreuz erfüllt.

Wie bei der Feier im Paulus-Dom löschen wir nach jedem Lesungsabschnitt eine Kerze: eine Handlung, die das Auslöschen des Lebens Jesu und damit das Verschwinden des Lichtes aus der Welt symbolisch darstellt. Zum Schluss ist die Kirche in vollkommene Dunkelheit gehüllt. Anschließend gehen wir in die Stille des Abends und der Nacht.


Die “düstere Mette” lädt eindrucksvoll dazu ein, mit in Jesu Dunkel hineinzugehen, im Gefühl des Verlassen-Seins bei ihm zu bleiben und im Gebet Anteil zu nehmen an seinem Leiden.

Das Gegenbild zu den „Düsteren Metten” ist dann die Osternacht, in der aus der Dunkelheit mit der Osterkerze neues Licht aufgeht und “das Dunkel vertreibt“, so wie es im Exultet besungen wird.


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