Auf dem Weg nach Ostern: Karsamstag

31. März 2018 Impulse

Der Karsamstag ist der Tag in der Karwoche, an dem in der Kirche keine Liturgie gefeiert wird. Es ist Toten-Stille, Grabes-Ruhe, Abschied, Trauer, Verharren, Einsamkeit, Leere… Dies symbolisiert der leere Altarraum. Vielleicht sind wir in der Stille unseren persönlichen Lebenserfahrungen nahe und uns unserer eigenen Endlichkeit bewusst.

Jesus ist tot. „Das Kreuz reicht über den Augenblick der Greifbarkeit göttlicher Liebe, hinaus in den Tod, in das Schweigen und die Verdunklung Gottes hinein.“ (Einf. i.d. Christentum; Ratzinger S.245)


(Foto: Ikone geschrieben von Schwester M. Dorothée Becker)

Doch ein Abschnitt in unserem Glaubensbekenntnis weist auf einen Aspekt von Karsamstag hin, den wir in dieser Ikone sehen: Jesus ist „hinab gestiegen in das Reich des Todes“. Die von uns vorgestellte Grabesruhe ist eine scheinbare…

Wir sehen, dass Jesus auf den Kreuzesbalken steht, die wie eine Brücke über der Unterwelt liegen. Er hat das Kreuz überwunden. Riegel und Fesseln, die dort im Dunkel liegen, haben ihren Sinn verloren. Jesus hat sie zerbrochen. Er hat das Totenreich aufgebrochen, um die Toten zu befreien von den Fesseln des Todes. Die Verstorbenen fasst er bei der Hand und führt sie aus der Welt des Todes in sein neues Licht. Jesus, der Christus, ist in die Tiefe des Todes hinabgestiegen, damit, wie Johannes schreibt, die „Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden;“ denn: „ alle, die sie hören, werden leben“ ( (Joh. 5,25).


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