Gott begleitet uns ein Leben lang!

9. September 2020 Impulse

Immer wieder überrasche ich mich mit Verhaltensmustern wie vor 50 Jahren. Meine Vorstellungen von Ordensfrau im vorgerückten Alter waren andere. Ich erwartete mehr Ruhe, mehr Ausgeglichenheit, mehr Tiefe, mehr Geistliches. Die Sehnsucht danach ist nach wie vor sehr groß, doch die Umsetzung…

Nun, was ist jetzt – heute? Was hat sich denn doch verändert?

Ich merke, dass meine Sehnsucht mich durch`s Leben begleitet. Unsere Spiritualität der Barmherzigkeit tut mir richtig gut. Von meinem Gott zu wissen, zu glauben, dass er meine Prozesse begleitet, mich kennt und annimmt, lässt mich bei Einsichten über mich ruhiger werden. Meine Vorsätze schrumpfen, da ich auf dem Weg durch die Zeit mich annehmen lerne.

Plötzlich taucht die Geschichte der „Heilung der verdorrten Hand“ im Evangelium in mir auf und ich vertraue darauf, dass meine Verdorrtheiten schon lange bei IHM im Blick sind und ER liebend damit umgeht. Wenn ich immer auf meiner/ Seiner Spur bleibe, Schritt für Schritt und Tag für Tag – dann ereignet sich Heilung, Reifung und Wandlung.

Das spüre ich. Darauf setze ich. Wohnen in Seinem Haus ist eben nicht fertig sein, sondern immer wieder aufräumen, Staub wischen, ans Telefon gehen, einkaufen, zuhören – eben Alltag. Es heißt auch: Freude an der Natur und der Wunsch, sie mit meinen Möglichkeiten zu hüten. Es ist wie „neue Triebe an alten Bäumen“.

Das Evangelium schildert Ereignisse, in denen ich mich wiederfinde, ohne mein Zutun. Die Bibel wird in mir lebendig. Das ist so kraftvoll. Es erstaunt mich, macht mich froh und schenkt mir positive und kreative Dynamik.


Zurück

Volltextsuche