Der Königsweg auf Ostern zu
28. März 2024 Impulse
Palmsonntag Alle Evangelisten berichten: Jesus kommt, angekündigt als der neue König der Juden, auf dem Fohlen einer Eselin in die Stadt Jerusalem geritten. Stellen Sie sich das vor: Es wird der neue König angekündigt und dann kommt Jesus, sitzend auf einem Eselchen. Dieser Jesus, dieser König, irritiert und ist der absolute Stilbruch zu allen Königsbildern früher und heute.
Jesus sitzt nicht auf einem hohen Ross und schaut auf die Menschen herab, macht sie zu seinen Untertanen. Wie oft sprechen die Evangelien davon, dass Jesus Menschen anschaut, Ansehen gibt. Heutzutage wirkt es auf Menschen eher sympathisch, wenn Könige sich auf Augenhöhe mit dem Volk begeben. Die Menschen, die nach Jerusalem gekommen sind, sind aber eher enttäuscht. Sie hofften auf einen starken König, der für sie eintritt und dem man seine Macht ansehen kann.
Und es kommt noch schlimmer: Am Gründonnerstag gedenken wir des letzten Abendmahles Jesu mit seinen Jüngern. Bei der Gelegenheit kniet er sich vor seinen Jüngern auf den Boden und wäscht ihnen die Füße. Das ist doch die Aufgabe von Knechten oder Sklaven. Und er soll ein mächtiger König sein?
Einer seiner Jünger verrät ihn, liefert ihn aus. Er hält es nicht mehr aus. Er gibt seinen Glauben an Jesus auf und lässt sich von der sogenannten Macht des Geldes verführen. Es führt zu seinem Untergang und zu Jesu Kreuzigung. Jesus wehrt sich nicht. Er lässt es geschehen und nimmt das Kreuz auf sich, an dem er stirbt. So wie es aussieht, ist es auch Jesu Untergang. Und mit ihm stirbt die Hoffnung auf ein anderes Leben, aber was für ein Leben? Ein Leben in Wohlstand? In Freiheit?
Jesus geht in der Demütigung den Weg der Demut! Er erfüllt den Willen des Vaters, bis hin zur letzten Konsequenz, um die Menschen zu erlösen. Um uns zu erlösen! Nehmen wir uns diese Tage Zeit, das zu verkosten und Jesu Geschenk an uns in unseren tiefsten Kern durchdringen zu lassen. Wohin führt Jesu Weg der Demut uns?