Einblicke: Alpha und Omega

12. Juni 2022 Neuigkeiten

(Foto: Schw. Elisabethis, Mutterhauskirche der Barmherzigen Schwestern Münster)

Fest der Heiligen Dreifaltigkeit am 1. Sonntag nach Pfingsten

Hoch über dem Chorraum in unserer Mutterhauskirche ist dieses Kunstwerk angebracht. Kann es uns das Geheimnis der Göttlichen Dreifaltigkeit von Vater, Sohn und Heiligem Geist erschließen helfen? Das Symbol an der großen, leicht gewölbten, dunkelblauen Decke mag wirken wie ein Einblick, eine Öffnung in die unendliche Weite und Klarheit des Kosmos; nicht „von der Welt“, doch „in der Welt“.

In den ersten Zeilen der Bibel lesen wir:

“Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
Die Erde aber war wüst und wirr.
Finsternis lag über der Ur-Flut
Gottes Geist schwebte über den Wassern.”(Gen. 1,1-3)

Gottes Geist schafft aus dem Ur-Chaos Ordnung und Klarheit.

Und Gott sprach: „Es werde …!“

Himmel und Erde
Tag und Nacht
Land und Meer
Pflanzen und Früchte
Lichter am Himmel
Tiere im Meer, in der Luft, auf der Erde.

Dann sprach Gott: „Lasset uns den Menschen machen, als unser Abbild, uns ähnlich.“ Als Mann und Frau schuf er sie. (vgl. Gen 1,3-31)
Gott sprach – und er spricht auch heute – sein „ES WERDE!“ ER, das A-LPHA und das O-MEGA Sein Wort am Anfang – sein Wirken bis zur Wiederkunft, in Ewigkeit.

Unser Labyrinth und die darin eingewobene „8“ ist ein Symbol göttlicher Weltordnung und Unendlichkeit.

In Jesus Christus wird Gott einer von uns.

Jesus tut uns alles kund, was der Vater IHM aufgetragen hat.(vgl. Joh. 12,49) „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“(Joh. 14,6)

ER “bringt uns in Ordnung“ auch durch unsere Zusage in Taufe und Firmung.
ER schafft Verbindung im Zwischenmenschlichen und Göttlichen.
ER bringt Einsicht, Umkehr und Neuanfang, Heilung und Heil.

Jesus Christus, der unsere Wege mit uns geht, gestaltet das alttestamentliche Prophetenwort des Jesaja um:
„Denn also spricht der HERR: Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege; sondern so hoch der Himmel über der Erde ist, so viel höher sind meine Wege als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.” (Jes 55,8-9)
Jesus geht unsere Wege mit – in der Welt, doch nicht von der Welt. Er teilt mit uns sein Leben. Seiner Verheißung vertrauen wir:
„Ich bin bei Euch alle Tage, bis zum Ende der Welt.“ (Math. 28,20)

Dieses Labyrinth befindet sich über dem Altar, so dass wir es auch bei der Feier der Liturgie im Blick haben. Das A lpha ist zu uns hin gerichtet in die Gegenwart und Vergangenheit, das O mega zeigt nach vorne, in die Zukunft. Unsere Wege sind „eingezeichnet“ in diesem Symbol.

Die drei gleichgroßen Kreise in der Mitte weisen hin auf Vater, Sohn und Geist. Sie bringen Zentrierung, Balance und Gleichmaß durch die Verbundenheit mit dem A und O. Das A und O und die Wegeführung unseres Kunstwerkes mögen auch ein Hinweis sein auf die ständig notwendige Metanoia (Neuanfang/Umkehr), zu der auch der synodale Weg die Kirche aufruft und einlädt. So können wir uns alle einbringen mit unserer Berufung und unseren konkreten Möglichkeiten.

In der göttlichen Dreifaltigkeit ist Raum für uns alle, mitzuwirken an dem heilenden und barmherzigen Wirken in der Welt von heute.

Am siebten Tag vollendete Gott das Werk, dass ER geschaffen hatte, und ER ruhte am siebten Tag, nachdem ER sein ganzes Werk vollbracht hatte. Und ER ruhte am siebten Tag und erklärte ihn für heilig, denn an ihm ruhte Gott.(vgl. Gen. 2,2-3)

Der Dreifaltigkeits-Sonntag – ein Tag der Ruhe in Gott!

Es segne uns der Dreieinige Gott:
Der Vater und der Sohn und der Heilige Geist! Amen


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