Einblicke: Das Allerheiligenfest
31. Oktober 2022 Impulse
(Foto: Foto: Michael Bührke)
Bilder der Hoffnung
Am Fest „Allerheiligen“ begehen wir Clemensschwestern das „Stiftungsfest“ unserer Gemeinschaft. 1808 begannen fünf Frauen in Münster mit der Pflege der “Hülfsbedürftigen“ und Kranken.
An diesem Festtag wird uns jedes Jahr in der zweiten Lesung aus dem letzten Buch der Bibel, der „Geheimen Offenbarung des Johannes“, vorgelesen. Es wird das „Buch der Hoffnung“ genannt. Johannes schildert darin seine Visionen in oft dramatischen- wie auch hoffnungsvollen Berichten: Der Kampf mit dem Drachen; die Zerstörung Babels durch den Engel, der einen Mühlstein auf die Stadt wirft; Maria, die der Schlange den Kopf zertritt; der wiederkommende Christus, umgeben von vielen Heiligen; und andere Bilder.
In unserer Mutterhauskirche sind zehn große Fensterbilder aus diesem „Buch der Hoffnung“ angebracht, zur rechten wie zur linken Seite. Die Künstlerin Schwester Erentrud Trost OSB fertigte 1958 beim Neubau der Kirche diese Hoffnungsbilder an, da unser Mutterhaus mitsamt der „alten“ Kirche am 10. Oktober 1943 zerbombt worden war. Hoffnung nach den Traumata des Krieges! Sie schuf diese „Fenster der Hoffnung“ in leuchtenden Farben. Die Fenster leben vom Licht, das vom Osten und vom Westen in die Kirche scheint. So begleiten uns diese Bilder Tag für Tag bei unserem Beten und Singen:„Ich sah eine große Schar, die niemand zählen konnte…“ Offb. 7,9
Diese „Erzähl-Fenster“ mögen uns Einblicke voll Hoffnung schenken, angesichts der wieder großen und zerstörerischen Katastrophen und Probleme unserer Tage.
Die Heiligen und die Engel sind bei uns. Sie erzählen von Gottes Treue und Begleitung. Von Gott, der seine Geschichte mit einem jeden Menschen hat. Von IHM, der seine Geschichte auch mit Vieltausenden unserer bereits verstorbenen Mitschwestern wie auch mit unseren Angehörigen hat. In Jesus Christus, in seinem Wirken, seinem Kreuz und seiner Auferstehung, schenkt Gott uns Einblick in unsere ewige Zukunft. Die Engel und Heiligen wie auch unsere Verstorbenen begleiten uns in allen Herausforderungen unserer Zeit.