Einblicke zum Fest Mariä Himmelfahrt

14. August 2023 Impulse

„Wer die Weisheit am frühen Morgen sucht, braucht keine Mühe, er findet sie vor seiner Türe sitzen.” (vgl. Weisheit 6,14)

(Foto: Schw. Elisabethis Lenfers)

Maria, Sitz der Weisheit – Fest Maria Himmelfahrt

In unserer Mutterhauskirche, zwischen den beiden hinteren Eingangstüren, steht die schwere Bronze-Figur der thronenden Madonna mit Kind, geschaffen vom Künstler Hans Dinnendahl (1901-1966) aus Telgte. Maria, auf dem Haupt eine große Krone, die verziert ist mit kostbaren Steinen, sitzt auf einem Stuhl – wie auf dem „Sitz der Weisheit“.

Im Buch der Weisheit steht obenstehender Satz: „Wer die Weisheit am frühen Morgen sucht, braucht keine Mühe, er findet sie vor seiner Türe sitzen.” (vgl. Weisheit 6,14 EÜ 2017) Maria und ihr Sohn laden uns ein, teilzunehmen an der Feier der Sakramente und des Wortes Gottes in unserem Tageslauf.

Maria hält den Knaben Jesus auf ihrem Schoss. Das Kind trägt eine ähnliche Krone auf dem Haupt wie seine Mutter. So sind beide ausgezeichnet mit der Königswürde und mit Zeichen des Kreuzes. Die Kreuze an der Krone der Mutter sind ROT: Herzblut, die des Kindes WEISS: Ostern/Ewigkeit.

Mir fällt die Vornehmheit von Mutter und Kind auf. Sind sie im stillen Zwiegespräch? Ruhig, aufgerichtet, in vornehmer Gelassenheit hält uns Maria ihr Kind hin, das uns seine Hände in inniger Segensgebärde entgegenstreckt.
Maria hält als Zepter einen Aaron-Stab in der Hand, zum Zeichen ihrer Regentschaft der Königin des Himmels. Aaron-Stab: Symbol für Schönheit und Gift – an ihm unterscheiden sich die Geister, Leben und Tod … Von der Figur ausgehend führt der breite Mittelgang nach vorne zum Altar.

Altar und Marienfigur: aufeinander bezogen, halten miteinander einen Korrespondenz-Bogen. Und wir Schwestern, als Gemeinde, haben dieselbe Blickrichtung wie Mutter und Kind nach vorne, zum Altar. Unsere Gebete fügen sich ein in diesen Korrespondenz-Bogen. Diese Verbundenheit überrascht und erfreut mich. Unser Kunstwerk ist nicht abgehoben oder verkopft. Es ist konkret und glaubend erfahrbar.

Sr. Elisabethis


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