Fest der Aufnahme Jesu in den Himmel

13. Mai 2021 Impulse

Kuppel in der Frauenkirche Dresden, Sr. Elisabethis

„Erhebet die Herzen“
„Wir haben sie beim Herrn“
(Eröffnung des Hochgebetes in jeder Eucharistiefeier)

Beim Besuch der Frauenkirche geht der Blick der Besucher wie automatisch nach oben – in die Kuppel. Ein wunderbares Bild von Schönheit und himmlischer Vielfalt eröffnet sich dem Blick.

Damit stehen wir ähnlich da wie die Jünger am Ölberg in Jerusalem, nach der Himmelfahrt Jesu. Sie wurden von den Engeln gefragt: „…was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?“ Apg 1,11a

In jeder Eucharistiefeier werden wir erinnert an das Ereignis des Himmelfahrtstages. Wir werden zur Eröffnung des HOCH-Gebetes vom Priester eingeladen:

„Erhebet die Herzen!“ – Wir stehen auf und antworten: „Wir haben sie beim Herrn!“

Ein Freund erzählte mir dazu von einem Gespräch mit seinem Vater, der als Küster in einer Gemeinde – vor vielleicht 50 Jahren – tätig war:

Der alte Küster, dem bei seiner stillen Arbeit in der Kirche eine Fülle von Gedanken über das Leben und den Glauben in den Sinn kamen: „Unsere Herzen, wir haben sie beim Herrn, das antworten wir in jeder Messe. Stimmt das denn? Sind das nicht zu große Worte? Machen wir uns da nicht etwas vor? Haben wir unsere Herzen denn wirklich beim Herrn? Vielleicht ist es aber auch so, dass hinter den großen Worten eine Sehnsucht steht oder wenigstens die Bereitschaft: Ja, wir möchten, dass unsere Herzen beim Herrn sind!“

Diese Fragen habe auch ich nicht selten. – Mir hilft die Antwort Jesu an seine Jünger:

„Niemand kommt zu mir, wenn nicht der Vater ihn zieht!“ Joh 6,44

Es ist nicht mein Gefühl, das mein Herz erhebt – es sind nicht meine Worte oder Taten – sondern der Vater ist es, der mich „zieht“ – der mich einstimmt, mich bewegt und lenkt.

Gott ist es, der unsere Blicke und unsere Herzen auf das Geschehen am Altar lenkt.

„Dieser Jesus, den ihr zum Himmel habt auffahren sehen, er wird wiederkommen!“ vergl. Apg 1,11 b

Wir erwarten ihn beim Gesang des Sanctus, im Hochgebet und im Empfang der hl. Kommunion.

Jesus nimmt uns in jeder Eucharistiefeier mit zum Vater und weitet unseren Blick und unser Herz. Er lädt uns ein, unsere Möglichkeiten zu nutzen, weiter zu geben, was wir empfangen haben.

Das heutige Fest zeigt uns, wie aktuell das Wort Jesu ist: „Wenn ich einst von der Erde erhöht bin, werde ich alle an mich ziehen!“ Joh 12,32. Unsere Sehnsucht wird aufgerichtet, einbezogen, gehört zu IHM, hier und jetzt. Heute, an Himmelfahrt, feiern wir Jesu und unser aller ewige Heimkehr zum Vater. –

Wir feiern: Zeit und Ewigkeit sind eins.

So beten wir die Präfation des Festtages:

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Herr, heiliger Vater, allmächtiger, ewiger Gott, immer und überall zu danken durch unseren Herrn Jesus Christus. Denn nach seiner Auferstehung ist er den Jüngern leibhaft erschienen; vor ihren Augen wurde er zum Himmel erhoben, damit er uns Anteil gebe an seinem göttlichen Leben. Darum jubelt heute der ganze Erdkreis in österlicher Freude, darum preisen dich die himmlischen Mächte und die Chöre der Engel und singen das Lob deiner Herrlichkeit.

Und alle antworten:

Heilig, heilig, heilig, Gott Herr aller Mächte und Gewalten. Erfüllt sind Himmel und Erde von Deiner Herrlichkeit. Hosanna in der Höhe. Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!


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