Fest der Darstellung Jesu im Tempel

2. Februar 2021 Impulse

(Foto: Bild im Schnitzaltar im Euthymia-Zentrum vom Künstler Ferdinand Langenberg aus Goch)
Für gläubige Juden war es eine lange Glaubensüberzeugung, den erstgeborenen Sohn Jahwe zu weihen, ihn im Tempel in Jerusalem dem Herrn darzubringen. (Ex 13,2.12 / Lev 12 / Num 18,15f / Lk.2,22 ff). Das Kind soll dem Herrn gehören. Eine sehr große Geste des Vertrauens an ihren Gott. Dieser steht an erster Stelle. Ihm gehört der Erstgeborene. Die Eltern lassen ihren Sohn los, ehe er ihnen richtig gehört.

Zum Festtag heute: 40 Tage sind seit der Geburt Jesu vergangen. – Die Eltern gehen mit ihm nach Jerusalem zum Tempel. Der Sohn soll im Schutz Gottes leben, Gottes Auge soll auf ihm ruhen. Das ist das Wichtigste für die junge Familie. –

Uns wird von einer erstaunlichen Begegnung erzählt.

Eltern und Kind sind im Tempel. Es kommt ein Greis, Simeon, auf sie zu. Seit vielen Jahren wartet er im Tempel auf den Messias. Simeon erkennt in dem Kind den erwarteten Messias, den Retter Israels. – Er nimmt das Kind in seine Arme und stimmt folgendes Jubellied an:

„Nun lässt Du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast; ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel.“ (Lk. 2,29-32)

Dieses Gebet singt oder betet die Kirche seit Jahrhunderten jeden Abend in ihrem Nachtgebet.

Auf unserem Bild trägt Simeon das Kind auf seinem Arm und segnet die junge Familie. Er schaut mit prophetischem Blick in die Ferne und wendet sich an Maria:

„Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird. Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.“ (Lk. 2,34-35)

Das eindrucksvolle Bild von der „Darstellung Jesu“ befindet sich in unserem Schnitzaltar im Euthymia-Zentrum. In Verehrung der „Schmerzhaften Mutter Maria“, unserer Patronin, wurde der Altar vom Künstler Ferdinand Langenberg aus Goch im Jahr 1908 angefertigt. Unsere Gemeinschaft beging damals ihr 100-jähriges Bestehen. Die Schwestern waren in der Pflege der Kranken und Armen tätig. Die erste der sog. „Sieben Schmerzen Mariens“ wird im Rosenkranzgebet so benannt:

„Den du, o Jungfrau, im Tempel aufgeopfert hast!“


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