Fest vom Unterwegssein mit Christus

19. Juni 2019 Impulse

Gedanken zum Fronleichnamsfest


Wenige Tage nach dem Dreifaltigkeits-Fest feiern wir Fronleichnam.
Die Dreifaltigkeitsikone führt zu einer inneren Zusammenschau dieser Feste.

Im Buch Genesis wird uns berichtet: Drei Engel – oder drei Männer – besuchen Abraham, der sie vor seinem Zelt in der Wüste auf sich zukommen sieht. Er lädt sie zum Mahl ein unter der Eiche von Mamre. Er schlachtet ein Lamm aus seiner Herde und seine Frau Sarah bereitet es zu.

Das alte Ehepaar hört von den Besuchern das Unvorstellbare:

„In einem Jahr werdet Ihr einen Sohn haben.“ nach Gen.18

An diesen Stamm-Halter, er nennt ihn Isaak, gibt Abraham seine Erfahrungen und seinen Glauben an Jahwe weiter. Es erwächst, wie wir aus der biblischen Geschichte kennen, das Volk Israel und aus diesem stammt Jesus von Nazareth.

So eröffnen die drei Gäste aus der Wüste mit ihrer Weissagung von der Geburt eines Sohnes den Beginn eines Volkes. Deren Wege führen über Jahrhunderte hin und her durch Wüsten und Meere, durch Hunger und Plagen zum Land der Verheißung, hin zum Messias, zu Jesus von Nazareth.
Dieser Jesus sagt zum Volk:

„Ehe Abraham war, bin ich“Joh.8,58

Darauf wollte das Volk ihn umbringen.

Diese Ikone lenkt unsere Augen und unser Herz von der Außen- zur Innensicht und zur Zeitlosigkeit unseres Glaubens. Die drei Engel, Symbole für die göttlichen Personen, lassen uns teilnehmen an ihrem Mahl, das Jesus selber ist: das Lamm, das sein Leben hingibt für uns. An Fronleichnam bedenken und feiern wir: Dieses Lamm führt uns durch die Wüsten-Straßen unseres Lebens. Wir ziehen mit ihm, begegnen Gläubigen und Zweiflern, Spöttern und Gelangweilten, Aufmerksamen, Suchenden und Fragenden, Menschen voller Not wie auch Menschen voller Hoffnung und Sehnsucht.

Die Kirche hütet die Glaubensfeste, bereitet sie vor und lädt ein – auch wenn sie Vielen noch so weltfremd erscheinen – (was sie ja wohl auch sind).

Vielleicht wird dieses Fest ein immer wichtigeres Angebot, wenn wir verstehen, was es heißt, mit Jesus und miteinander auf dem Weg zu sein – auch als Einladung an alle, die menschliche Nähe suchen, die fremd sind oder abgelehnt werden.

Übrigens fällt in diesem Jahr das Fronleichnamsfest zusammen mit dem Weltflüchtlingstag, der 1914 von den Vereinten Nationen eingerichtet wurde und seit 2001 am 20. Juni stattfindet. Wir denken an dem Tag besonders an die Verfolgten – auf den Straßen und Meeren der Welt, die dort verletzt wurden oder um ihr Leben kamen.

Eine zielführende Weg- und Mahlgemeinschaft an Fronleichnam wünscht

Schw. Elisabethis


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