Geburt des hl. Johannes des Täufers
24. Juni 2024 Impulse
Geburtsfeste werden im Jahreskreis der Kirche nur gefeiert von Jesus selbst, von seiner Mutter Maria und von Johannes dem Täufer. In der Mitte des Jahres feiert die Kirche dieses Fest. Vielleicht wurde dieser Zeitpunkt gewählt, um zu verdeutlichen, dass Johannes an der Schwelle steht zwischen dem Israel des Ersten Bundes und dem Israel, das durch Jesus in die „Fülle der Zeit“ (vgl. Gal. 4.4) geführt wird.
Ein neuer und ewiger Bund kündigt sich schon an in der Begegnung der beiden schwangeren verwandten Mütter Elisabeth und Maria. Als Maria zu Besuch bei Elisabeth eintrat, „hüpfte das Kind (Johannes) vor Freude in ihrem Leib“. (vgl. Lk 1, 44 EÜ) Nun treffen sie als erwachsene Männer aufeinander. Beide haben ihre Reifungszeiten in der Wüste durchstanden und sind bereit für ihre Sendung.
Das Bild im Museum Unterlinden in Colmar stellt uns die Taufe Jesu durch den Täufer Johannes vor Augen. Der Künstler übertrug zu seiner Zeit die im Evangelium überlieferten Worte in ein Bild und wir treten als Betrachtende in diese Szene ein:
Jesus macht sich klein. Er steigt an der tiefsten Stelle der Erde in den Jordan und der Täufer hält segnend seine Rechte über Jesu Haupt. Jesus hält Johannes erwartend und demütig seine Hände entgegen. Johannes versteht sich als ein Dienender, „der nicht würdig ist, die Schuhriemen dessen zu lösen, der nach ihm kommt.“ (vgl. Mt. 3,11 EÜ)
Wasser aus einer Quelle, die aus dem Felsen im Hintergrund entspringt, fließt zwischen ihnen hindurch und mündet zu Jesu Füßen im Jordan.
Zeitgleich bricht der Himmel wie eine Girlande in das Geschehen am Jordan ein. Gott Vater segnet und Gottes Geist, in Form einer Taube, vermittelt der Welt den Segen und die Worte des Vaters – auch in unsere Zeit.
„Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.“ (Mt. 3,17 EÜ) Nun beginnt Jesus die Jahre seines öffentlichen Wirkens.
Ein Engel darf auf dem Bild nicht fehlen. Er beschützt Jesus und hält ihm ein Tuch hin. Auch dem Boten ist die Größe und Würde des Augenblickes anzusehen.
Schrifttexte:
1 “In jenen Tagen trat Johannes der Täufer auf und verkündete in der Wüste von Judäa: 2 Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe. 3 Er war es, von dem der Prophet Jesaja gesagt hat: Stimme eines Rufers in der Wüste: / Bereitet den Weg des Herrn! / Macht gerade seine Straßen! 4 Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften; Heuschrecken und wilder Honig waren seine Nahrung. 5 Die Leute von Jerusalem und ganz Judäa und aus der ganzen Jordangegend zogen zu ihm hinaus; 6 sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen.” (Mt. 3, 1-6 EÜ)
Die Taufe Jesu
13 Zu dieser Zeit kam Jesus von Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. 14 Johannes aber wollte es nicht zulassen und sagte zu ihm: Ich müsste von dir getauft werden und du kommst zu mir? 15 Jesus antwortete ihm: Lass es nur zu! Denn so können wir die Gerechtigkeit ganz erfüllen. Da gab Johannes nach. 16 Als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser herauf. Und siehe, da öffnete sich der Himmel und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen. 17 Und siehe, eine Stimme aus dem Himmel sprach: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe. (Mt. 3, 13-17 EÜ)
Text: Sr. Elisabethis Lenfers