Glauben trotz aller Widersprüche

24. Juni 2020 Impulse

Was inspiriert mich? Was hilft mir, auf dem Weg zu Gott zu bleiben?

„Unser Herz soll so erwachsen sein, dass wir den Widerspruch aushalten; den Widerspruch zwischen dem, was wir sehen an Zerstörung und Beleidigung des Lebens, und den Versprechungen Gottes. Der Zweifel, sofern er uns nicht verschlingt, hält unsere Wunden offen und unseren Schmerz um den Gott, der noch aussteht.“
Fulbert Steffensky

Dieser Satz geht schon über 30 Jahre mit mir und hilft mir oft in dunklen Zeiten. Gott ist kein „lieber Gott“. Es gibt so viel Unheil und Zerrissenes in der Welt, auch in mir und meinen Beziehungen. Dieser Satz ermutigt mich, hinzuschauen auf das, was ich sehe und wahrnehme. Das Un – Heile, der Widerspruch sind kein Beweis dafür, dass es Gott nicht gibt! Ich kann mir Gott nicht zurechtstricken, wie ich ihn gern hätte. Doch auch in meinen Wunden und da, wo ich mich frage, wie Gott dies alles zulassen kann, gelten seine Verheißungen.

Fulbert Steffensky unterschätzt nicht den Sog, den der Zweifel ausüben kann („sofern er uns nicht verschlingt“), aber er hebt hervor, dass die offenen Wunden und „der Schmerz um den Gott, der noch aussteht“ wichtig sind. Für mich ist das zentrale Wort in diesem Satz das „offen“ – die Wunden halten mich offen für Gott, verhindern, dass ich mir selbst genüge und träge werde. Sie spornen mich an, weiter nach ihm zu suchen, denn: Auch wenn der Widerspruch groß ist, gelten seine Versprechungen! Und ich denke, wir dürfen uns freuen „auf das, was da noch kommt“!


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