Gott tut das meiste!

11. März 2020 Impulse

In den vielen Jahren, als Oberin in großen Krankenhäusern mit vielen Mitschwestern, war meine Aufgabe mit einer großen Verantwortung verbunden.


„Brüder, ich bilde mir nicht ein, dass ich es schon ergriffen hätte. Eines aber tue ich:
Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist.“ (Phil.3,13)

Dieser Satz aus dem Philipperbrief hat mir immer sehr gefallen – vor allem bei Versetzungen. In den vielen Jahren, als Oberin in großen Krankenhäusern mit vielen Mitschwestern, war meine Aufgabe mit einer großen Verantwortung verbunden. In diesen neuen und schweren Situationen vertraute ich auf Gottes Hilfe. Wie Paulus im Philipperbrief schreibt – so ließ ich alles hinter mir – guckte nach vorn auf die neue Aufgabe – und ließ mich darauf ein.

Im Gespräch mit der damaligen Generaloberin, Mutter Ottokara, äußerte ich meine großen Bedenken, als es um die neue Aufgabe als Oberin ging. Sie sagte mir: „ Jetzt vertraue denen, die dir das zutrauen.“ Meine spätere Erfahrung: Durch mein Tun wurden Kräfte frei! Großes Vertrauen schöpfte ich aus dem Satz: „Gott tut das Meiste!“ So konnte ich die Dinge tun, die anstanden, und packte zu.

Wichtig war mir immer das Da-sein, einfach Dasein, wo ich gebraucht wurde. Dazu gehörte, den Menschen zu helfen, sie begleiten, ihnen Lebensmut zusprechen, bei ihnen und mit ihnen aushalten und für sie beten. So versuchte ich die Barmherzigkeit zu leben. Die Kraft dazu holte ich mir im Gebet und in der Feier der Eucharistie.

Jetzt im Alter ist das Wichtigste für mich das Gebet. So hat „alles seine Zeit…“ (vgl. Kohelet 3,1). Beten ist meine Mission. Der Tag beginnt für mich mit der Pfingstsequenz. In den Versen ist für mich alles enthalten.

Das Abendgebet unserer Gemeinschaft, vom Direktor Vienenkötter, bedeutet mir viel. Ich vertraue dem mir liebgewonnenen Gebet: „Und wenn die Zeit gekommen ist, da du uns all unser Werk aus der Hand nimmst, dann nimm uns auf in deine ewige Herrlichkeit, und ziehe uns zu Dir aus lauter Güte. Amen.“


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