Im Advent 2025: Rufer in der Wüste
6. Dezember 2025 Impulse
(Foto: Ikone Sr. Dorothee)
„Eine Stimme ruft in der Wüste: „Bereitet den Weg des Herrn! Ebnet ihm die Straßen!“ Jes. 40,3-5 / Mt. 3
Johannes, die große adventliche Gestalt, ruft auch uns, die wir doch oft so sehr beschäftigt sind mit Dingen, die uns wichtig erscheinen, die uralten Worte des Propheten Jesaja zu. Das Leben des Johannes ist eine Suche und ein Bereiten des Weges für den Herrn. Johannes, der für seine Überzeugung im Gefängnis ist, schickt Boten zu Jesus und lässt sie fragen:
„Bist Du es, der da kommen soll, oder müssen wir auf einen anderen warten?“ (Mt.11,38 )
Die Antwort Jesu: „Sagt dem Johannes: Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium verkündet!“ (vgl. Mt. 11,2-5)
Diese Antwort wird für Johannes zur Lebensgewissheit. Er, auf unserer Ikone dargestellt, ist bekleidet mit einem Gewand aus Kamelhaar, auf der Schulter einen Kreuzesstab, barfuß stehend auf einem Berg in der Wüste. Der Kreuzesstab, sein Wanderstab durch die Lebenswüste, ist das österliche Wahrzeichen der Verbundenheit mit seinem Herrn.
Auf der Ikone schaut Johannes auf zum geöffneten Himmel mit der Segenshand. Zu seinen Füßen liegt sein Haupt in einer Schale. Sein Leben, sein Tod und sein Ewiges Leben: in ein Bild gefasst. Auch Jesu Tod und die Enthauptung des Johannes (vgl. Mt.14,10-12) bilden durch den österlichen Wanderstab eine Zusammenschau von Leben, Tod und Ostern.
Für uns heute beginnt der adventliche Weg mit den Worten vom Schriftblatt in der Hand des Rufers, der auch schon das golden-himmlische Gewand übergeworfen hat:
„Bereitet den Weg des Herrn!“
Text: Sr. Elisabethis
Ikone: Sr. Dorothee