Mut zur Umkehr?
16. März 2022 Neuigkeiten
Umkehr
Die Fastenzeit ist eine Zeit, in der die Begriffe „Umkehr” und „Bekehrung” eine zentrale Rolle spielen. Es gibt viele Auslegungen, wie diese Begriffe zu verstehen und im eigenen Leben umzusetzen sind. Eine Auslegung finden wir in Lukas 7, 36-48. Sie stammt von Jesus selbst:
Es ist nicht mit Sicherheit zu sagen, dass die Frau, die Sünderin, die Jesus mit kostbarem Öl salbt, seine Füße mit ihren Tränen wäscht, mit ihren Haaren trocknet und diese küsst, Maria Magdalena, bzw. Maria von Magdala, ist. Doch auch, wenn es sich um zwei unterschiedliche Frauen handeln sollte, verbindet sie ihre große Liebe zu Jesus.
Vor allem das Wort „Umkehr” weist auf eine Bewegung, auf eine Wende hin. Die erwähnte Frau hat Sünden auf sich geladen. Vielleicht dürfen wir sagen: Sie hat ein Leben geführt, das sie von Gott wegführte; ein Leben abgewandt von Gott – aus Scham, aus Schuldbewusstsein oder einfach, weil ihr kein besseres Lebenskonzept zur Verfügung stand. Das entscheidende ist jedoch, dass es im Leben dieser Frau einen Moment gegeben hat, in dem sie Jesus als Gottes Sohn erkannt hat und sich entscheidet, auf Ihn zuzugehen, sich ihm zuzuwenden.
Sie ist unglaublich mutig, indem sie in das Haus einkehrt, in dem Jesus zu Gast ist! Sie geht auf ihn zu, wendet sich ihm zu und ehrt ihn mit ihren Gesten. Unverschämt in den Augen des Hausherrn! Wie reagiert Jesus? Er nimmt sie an. Er nimmt sie liebevoll an, so wie sie ist und handelt. Vor allen Anwesenden spricht er seine Wertschätzung aus und würdigt sie. Mehr noch: Er verzeiht ihr all ihre Sünden und ihre Schuld! Einfach so? Nein, sondern weil sie Jesus „viel liebt“!
Möglicherweise lohnt es sich, uns selbst die Frage zu stellen, ob unser Leben mehr Lebensqualität bekommt, wenn wir Jesus „viel lieben”. Trauen wir uns in einer Kirche, in der viel Ungutes und Unheilvolles geschieht, anzuschauen, was in unserem eigenen Leben nicht gelungen ist, was mich am Leben hindert und unglücklich macht? Mögen wir uns selbst in einem Moment des Innehaltens fragen, wo, warum und wozu wir uns von Jesus abgewandt haben, den Kontakt mit ihm verloren oder abgebrochen haben? Und vor allem: Haben wir den Mut, wieder auf ihn zuzugehen?
Auf, ihr Mutigen, denn: Wer liebt, findet!