Auf dem Weg nach Ostern: Palmsonntag
25. März 2018 Impulse
Liebe gegen den Hass!
Wie die Kinder Israels Jesus zurufen, als er auf einem Esel reitend zum Feiern des Paschafestes in Jerusalem einzieht, so singen wir in der Palmprozession:
„Hosanna dem Sohne Davids!“ Mk 11,10
„Jesus, wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen…“(Joh. 13,1)
Größer könnte die Spannung in der Liturgie nicht sein wie zwischen diesen beiden Polen von Jubel und Passion. Dieses singende, springende, Palmzweige hinwerfende Volk, das in Jesus den Befreier aus den Fängen Roms umjubelt und Jesus, der wusste, dass diese Jubelnden ihn später am Kreuz sehen wollten: Er ist bereit um der Liebe willen in den Tod zu gehen, und durchbricht dadurch Feindschaft und Hass.
Damals? Heute? Was bedeutet das für mich heute – 2000 Jahre später? Woran glaube ich? Wonach sehne ich mich?
Ich schaue auf den Gekreuzigten im „Lorbeerkranz“. Könige trugen ihn nach einer gewonnenen Schlacht als Siegeszeichen auf dem Kopf. Als Sieger sollte Jesus auftreten, so wünschte es das Volk: Jesus der Sohn Davids, der König und Held Israels.
Wer ist Jesus für mich?
Ein Held mit Siegeskranz? Ein Zerschlagener, ein kreuzweise Angenagelter? „ Ein Wurm, kein Mensch “? (Psalm 22,6)
Im nachösterlichen Glauben singe ich mit Israel: „Hosanna dem Sohne Davids“ und begleite Jesus auf seinem Kreuzweg. Wir Menschen leiden oft an dem, was wir einander antun. Ich sehne mich nach einer Welt, in der diese zerstörerischen Kräfte keine Macht mehr haben, in der Friede werden kann. So ist die Welt noch nicht. Aber durch Jesu Leiden und Tod sind wir im Leid nicht mehr allein. Er hat einen Weg für alle vorgelebt und geht unseren Weg mit: Liebe gegen den Hass!