Zwischen Sehnsucht und Wirklichkeit

1. März 2016 Portraits

Barmherzigkeit ist für mich wie eine Brücke zwischen Himmel und Erde, zwischen Mensch und Mensch.


Barmherzigkeit
ge-lebt
er-lebt
manchmal ein wenig
ver-gessen
dennoch immer wieder
er-sehnt und
gelebt!

Barmherzigkeit
ist für mich wie eine Brücke zwischen Himmel und Erde,
zwischen Mensch und Mensch.

Heute, nach 48 Jahren Ordensleben als Barmherzige Schwester,
hat meine Barmherzigkeit mit Kreuz und Brücke zu tun,
deren Achse das Barmherzige Herz Gottes ist.
Meine Barmherzigkeit bewegt sich zwischen Sehnsucht und Wirklichkeit in meinem kleinen, unscheinbaren Alltag meiner Schwesterngemeinschaft vor Ort, Tag für Tag,
und in der Kirchengemeinde.

Es bedarf da im alltäglichen Leben keiner Worte und Überlegungen und Erklärungen,
mein wohlwollendes Herz der Wahrnehmung, Achtsamkeit und Wertschätzung im jeweiligen Augenblick sind gefragt:
sehen – mit den Augen meines Herzens,
hören – mit den Ohren meines Herzens,
sprechen – mit der Sprache meines Herzens,
fühlen – mit der Sensibilität meines Herzens.

Meine Sehnsucht und meine Bemühungen sind,
dass mein Nächster spürt, wie ich es meine,
dass meine Fehler erlaubt sind,
dass meine und unsere menschlichen Unzulänglichkeiten sein dürfen und Platz in jedem Leben haben,
dass wir offen und ehrlich zueinander sind,
dass mein Herz durchdrungen ist von der Weitherzigkeit und der umarmenden Liebe
des Barm-herz-igen Vaters.

Sr. Waltraud-Maria Eissing


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