Weihnachten

24. Dezember 2020 Impulse

(Foto: Sr. Elisabethis Lenfers)

„So zog auch Josef von der Stadt Nazareth in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Bethlehem heißt.“ Lk. 2,4

„Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.
In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde.
Da trat der Engel des Herrn zu ihnen, und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll:
Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr.
Und das soll euch zum Zeichen sein: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. – Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Verherrlicht ist Gott in der Höhe, und auf Erden Friede bei den Menschen seiner Gnade.“ Lk. 2, 6-14

„Die Hirten sagten zueinander: Kommt, wir gehen nach Bethlehem um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr verkünden ließ.“ Lk. 2,15 b

„Kommt, wir gehen nach Bethlehem…!“ Lk.2,15

Pilger aus aller Welt folgen den Hirten. Was sie sehen, ist etwas anderes – und doch:

Durch diese kleine Öffnung in der riesigen Wand sind Abermillionen Menschen in gebückter Haltung in die große Geburtskirche in Bethlehem eingetreten. Unter dieser, in einer Höhle, einer Erdspalte, so ist es überliefert, wurde Jesus Christus geboren.

Dieser Ort wurde schon im 2. Jh. verehrt und nach dem Jahr 333 entstand hier eine erste Kirche. Im Laufe der 2000 Jahre nach der Geburt Jesu hat die älteste erhaltene Kirche der Christenheit viel erlebt: Kriege, Brände, Stürme, Überfälle, Raub, Mord und Todschlag, Besetzungen … – und immer wieder Krisen zwischen den Religionsgemeinschaften. Ständig wurde sie restauriert, erneuert, verändert und neu aufgebaut.

Doch, was hat es mit dieser kleinen Tür auf sich? Die Stufen sind abgetreten von den Besuchern während vieler Jahrhunderte. – An dem Mauerwerk ist zu erkennen, dass die Tür einmal größer war, gestaltet wie ein Portal.
Sollte durch die Verkleinerung verhindert werden, dass Kreuzritter im Mittelalter oder andere Eroberer und Plünderer auf ihrem Pferd in dieses Gotteshaus einritten?
Für mich besagt der kleine Eingang dieser weltbekannten Kirche: es ist nicht anders möglich, sich Gott, der Mensch wurde in diesem kleinen Kind, zu nahen, als gebeugt, voll Ehrfurcht und mit Demut.
In der riesigen Geburtskirche führt vorne, im Altarbereich, eine schmale Treppe hinunter, zu einem tiefer liegenden Raum. Dort befindet sich, verborgen unter einem Mauervorsprung, ein Stern, eingelassen in den Boden, zwischen Marmorplatten. –

Hier ist der Verehrungsort der Geburt Jesu Christi.

(Foto: Sr. Elisabethis Lenfers)

„Die Hirten eilten hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in einer Krippe lag.“ Lk. 2,16

In langen Reihen bewegen sich die Pilger Schritt für Schritt die Treppe hinunter.
Jede/r Einzelne kniet nieder vor diesem Stern. Hier werden alle still.

„Die Hirten kehrten zurück und rühmten Gott und priesen ihn für alles, was sie gehört und gesehen hatten“ Lk. 2,20

Auch wir Pilger, die diesen Weg zur Krippe gemacht haben, kehren wieder nach Hause zurück.
An diesem Stern taucht unser Leben ein und sucht und findet Halt auch für unseren Alltag:

Mit der Geburt Jesu Christi – aus Maria der Jungfrau, kam der Himmel zur Erde.
Gott wurde Mensch, wurde einer von uns.
Der Stern und die Erde, Gott und Mensch, sind eins.

„Kommt, wir beten ihn an!“ – Lk.2,15

mit den Hirten und den Christen der ganzen Welt – auch jetzt in der Corona-Zeit!
Denn: Jesus ist geboren und will geboren werden, in Dir und in mir!


Zurück

Volltextsuche