Zum Jahreswechsel
31. Dezember 2021 Impulse
(Foto: Foto: Schw. Elisabethis Lenfers)
Zum Jahreswechsel 2021-2022
Bei der Suche nach einem Foto, das dem Wechsel der Jahre Ausdruck geben kann, fiel mir mein Besuch in der Dominikanerkirche in Münster ein. Ich sitze vor der großen Scheibe und sehe dem Pendel zu: hin und her – hin und her – hin und her – immer und immer….
Dieses Pendel schwebt über einer großen Scheibe, die den Erdball symbolisiert. Sie dreht sich – wie die Erdkugel selber – unentwegt. Unmerklich dreht sich die Scheibe und das Pendel zeichnet unsichtbare Fäden darüber.
Wunderwerk der Physik und der Kunst – Hinweis auf das Wunderwerk Schöpfung.
Zu Beginn der Weihnachtsliturgie wird die Schöpfung besungen mit dem Höhepunkt der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus: „Im Anfang schuf Gott die Welt. Milliarden Jahre waren vergangen, seit unsere Sonne und die Erde entstanden. Millionen Jahre, seit Leben sich regt auf der Erde und der Mensch ins Dasein trat. Viele tausend Jahre … …. Im zweiundvierzigsten Jahr der Regierung des Octavianus Augustus, da Frieden war auf der ganzen Welt, – da wollte Jesus Christus, ewiger Gott und Sohn des ewigen Vaters, die Welt durch seine Ankunft heiligen ….” (Ausschnitt aus dem Martyrologium)
Das Pendel ruft diese Ewigkeitserzählung in mir wach – das Wunder der Schöpfung, das Wunder
der Menschwerdung Gottes – das Wunder, dass ich hier sitze und atme.
So vergeht das alte Jahr und das neue taucht auf – im Kalender – im Zeitenlauf. Dankbar und nicht selbstverständlich gehe ich in das Jahr 2022. Noch nie war die Schöpfung so in Gefahr wie heute. Das große, unendliche Wunderwerk, uns anvertraut in unserem kleinen oder großen Alltag braucht unseren Schutz, unsere Behutsamkeit.
Soll das Pendel weiter schwingen und unsere Welt sich weiter drehen, sind wir gefragt, deutlich unsere Verantwortung wahrzunehmen und die Ressourcen der Welt zu schonen und zu schützen.
Dazu wünsche ich mir und allen Menschen Mut und Entscheidungskraft in einem von Gott gesegneten Jahr!
Sr. Elisabethis Lenfers
Der Künster Gerhardt Richter schenkte vor einigen Jahren der Stadt Münster dieses Kunstwerk.