Clemens August Freiherr Droste zu Vischering (*1773, †1845)

Clemens August Maria wurde am 21.01.1773 im Erbdrostenhof in Münster geboren. Er war der vierte Sohn der Familie Droste zu Vischering. Der junge Clemens August verbrachte seine Kindheit und Jugend überwiegend auf dem Schloss Darfeld im Kreise seiner Familie.


Geprägt wurde er in diesen ersten Lebensjahren vom tief christlichen Elternhaus. Beide Eltern sorgten für eine gründliche Bildung der Kinder in Sprachen und Wissenschaft, in Kunst und Musik und im Besonderen in der religiösen Bildung. Clemens August war ein Kind mit viel Eigensinn und Trotz. Er selbst schrieb später: „Gott selbst hat mich in meiner Jugend in die Zucht genommen. Kein Mensch war imstande, meinen über alle Maßen lebhaften Geist zu zügeln. Da hat Gott selbst mich gefaßt.“

Mit 15 Jahren übernahm Hofmeister Katerkamp die Erziehung des jungen Clemens August. In seinen Studienjahren in Münster kamen Clemens August und sein Bruder Franz durch den Generalvikar und Minister von Fürstenberg in den Kreis der Fürstin Gallitzin. Hier wurde Clemens August in seinem Glauben und seiner Persönlichkeit weiter geprägt. Wichtig Personen, die für sein späteres Wirken wichtig sein sollten, lernte er hier kennen. Zu diesen zählten vor allem der Graf von Stolberg, Overberg, Stolberg und die Fürstin Amalie.

Neben den Kontakten zu den großen Persönlichkeiten seiner Zeit beeinflussten und prägten auch immer wieder Bücher seine Entwicklung. Da war zunächst das „Bekenntnis des hl. Augustinus“, dessen Lektüre in ihm den Wunsch zur Ganzhingabe an Gott erweckte. In seinen Studienjahren übersetzte er mit Freunden das Buch „Geistlicher Kampf“ von Scupoli, dessen Inhalt ihn prägte und für spätere Aufgaben rüstete. Und schließlich war es das Buch „Der Geist des h. Vinzenz von Paul“, das in ihm den Wunsch nach einem Orden von Barmherzigen Schwestern für Münster erweckte.

Am 14. Mai 1798 empfing Clemens August die Priesterweihe. Seine erste Stelle hatte er als Domkapitular in Münster und Freckenhorst. Bereits hier zeichnete er sich als hervorragender Seelsorger aus. Sein Wahlspruch lautete:

„Je ähnlicher ich hier meinem Herrn und Meister in Gesinnung und Wandel bin, desto ähnlicher werde ich Ihm dort in der Herrlichkeit sein.“

In der Zeit der Säkularisation unter Napoleon im Jahr 1807 wurde Clemens August Koadjutor des Generalvikars Fürstenberg und am 9. Juli 1807 Kapitularvikar in Münster. Ein Jahr später gründete er die Stiftung der Barmherzigen Schwestern. Unterstützt wurde er dabei von Graf Friedrich Leopold zu Stolberg, der vorerst die nötigen Mittel gab, und von Bernhard Overberg, dem Regens des Priesterseminars. Zur ersten Oberin ernannte er Maria Alberti, eine Freundin der Gräfin Stolberg. Er selbst schrieb die ersten „Anweisungen“, in die er sein religiöses Ideal hineingelegt hat. Dies umfasste sowohl das körperliche als auch das seelische Heil der Kranken. 1827 wurde er zum Weihbischof von Münster ernannt und empfing die Bischofsweihe.


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