Maria Alberti – eine vielseitige und Gott-suchende Frau

Maria Alberti ist eine Frau mit einer interessanten Lebens- und Berufungsgeschichte. Sie ist von Kind an mit Glaubensfragen und der Gottsuche vertraut, da ihr Vater ein liberaler, evangelischer Diakonus in der St. Katharinenkirche in Hamburg ist. Ihre Mutter betreut ihre 13 Kinder. Maria war das elfte. Von ihrem Vater erbt sie die „Sanftheit und Güte des Herzens, Wohlwollen und Liebe gegen Mitmenschen, den frommen und toleranten Sinn und das Streben nach vertiefter Bildung und Schulung des Geistes“.


Beide Eltern waren sehr daran interessiert, Gäste in ihr Haus einzuladen. Viele Dichter, Künstler und Kaufmänner waren bei den Albertis zu Gast. Klopstock und Friedrich Leopold von Stolberg gehörten zum Freundeskreis der Familie. Ihr Schwager Waagen führte eine private Zeichen- und Malakademie. Er mag ihre künstlerische Begabung als erster entdeckt haben. Zwischen 1795 und 1802 studiert sie in Dresden an der Kunstakademie. Sie ist eine gute Kopistin und Porträtistin. In dieser Zeit pflegt sie nebenbei den Dichter Novalis, bis zu seinem Tod.

Durch ihre Verwandtschaft und ihren Freundeskreis hat sie Kontakt zu vielen Künstlern der Romantik. Wie viele von ihnen, konvertiert auch sie in ihrer Dresdner Zeit zum Katholizismus: Die Betrachtung der großen Kunstwerke der Gemäldegalerie lässt sie zur Überzeugung reifen, dass deren Lebendigkeit mit dem katholischen Glauben der Künstler zusammenhängt.

1806 kehrt sie zu ihrer Mutter nach Hamburg zurück. Sie pflegt ihre Mutter, ihre schwerkranke Schwester und deren kränkelnden Mann, sorgt für deren Kinder und pflegt später ihren kranken Bruder Arnhold. Hier erlebt sie viel seelisches Leid. Als Katholikin stark abgelehnt, in Kummer um die Kinder und vom verwitweten Schwager bedrängt, sucht sie Halt bei der Familie Hardenberg. 1808 verlässt sie Hamburg, bringt ihre Mutter und ihren Bruder zum Bruder in Berlin und fährt nach Münster, um sich körperlich und seelisch zu erholen. Später will sie zu den Barmherzigen Schwestern von Vinzenz von Paul in Paris ziehen, um sich als Ordensschwester der Krankenpflege zu widmen.

In ihrem Freundeskreis in Münster reift der Entschluss, nicht weiterzuziehen, sondern die Krankenpflege vor Ort auszuüben. Dies als eine von fünf Frauen, die der Generalvikar Clemens August Droste zu Vischering für die Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern nach dem Beispiel von Vinzenz von Paul gewann. Maria Alberti wurde die erste Oberin und Mutter. In der Pflege von Kranken starb sie selbst 1812 an Typhus.


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